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17.01.2025
Der US-amerikanische Online-Möbelhändler Wayfair LLC mit Sitz in Boston (Massachusetts) macht einen Schnitt und zieht sich aus dem deutschen Markt zurück.
Wie u.a. das Portal „Online Händler News“ berichtet, habe Wayfair CEO Niraj Shah festgestellt, dass eine Expansion in Deutschland „aufgrund schwacher wirtschaftlicher Bedingungen, geringer Markenbekanntheit und begrenztem Marktanteil zu zeit- und kostenintensiv“ sei. Stattdessen wolle Wayfair seine Ressourcen in profitablere Initiativen wie den Ausbau in Großbritannien, Kanada und den stationären Handel stecken.
Die Entscheidung kommt überraschend. Nach 15 Jahren auf dem deutschen Markt habe Wayfair – 2002 von Niraj Shah und Steve Conine in den USA gegründet - ohne Übergangsphase mit sofortiger Wirkung den Online-Verkauf in Deutschland eingestellt. Auf der Website sei nur noch die Info zu finden, dass keine Bestellungen mehr aus Deutschland und Österreich entgegengenommen werden. Wie viele Arbeitsplätze in Deutschland der Entscheidung zum Opfer fallen, ist unklar. Weltweit sollen bis zu 730 Stellen gestrichen werden. Das entspricht ungefähr 3 % der Gesamtbelegschaft. Deutschland sei in den vergangenen 15 Jahren ein wichtiger Teil auf der Reise gewesen, sagte Sha und habe neben Großbritannien als einer der ersten Eintrittsmärkte in Europa, gedient. Zur aktuellen Entscheidung, Deutschland zu verlassen, habe der Wayfair CEO erklärt, dass die Marke etwa in Großbritannien weitaus erfolgreicher sei. Wayfair erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 zum 31. Dezember nach eigenen Angaben einen Nettoumsatz von 12,0 Milliarden US-Dollar. Anfang November 2024 meldete das Unternehmen für das dritte Quartal 2024 einen Nettoumsatz von 2,9 Milliarden US-Dollar mit 21,7 Millionen aktiven Kunden. Das entspricht einem Rückgang um 60 Millionen US-Dollar bzw. von 2,0 % gegenüber dem Vorjahr. Der internationale Nettoumsatz, also die Erlöse, die außerhalb der Vereinigten Staaten erzielt wurden, wird für das 3. Quartal 2024 mit 372 Millionen US-Dollar angegeben. FOTO: Setzen auf „profitablere Initiativen“ in Großbritannien, Kanada und den stationären Handel: Wayfair Gründer Niraj Shah (links) und Steve Conine (© Wayfair) |