Hartdran-Logo
› Personalabbau bei dodenhof
25.03.2019 XXXLutz trimmt die beiden dodenhof Standorte Posthausen und Kaltenkirchen auf Konzern-Niveau „Angst geht im Möbelhaus um“ schreibt heute das Online Portal kreiszeitung.de und berichtet über angeblich geplante Entlassungen am dodenhof Standort Posthausen.

Die Eckdaten sind bekannt: Im Oktober letzten Jahres einigten sich Ralph Dodenhof und XXXLutz Inhaber Dr. Andreas Seifert auf eine Kooperation im Möbelbereich. Sie gründeten zwei neue Gesellschaften - „XXXLutz dodenhof“ - an denen Lutz mit 75% und dodenhof mit 25% beteiligt ist. Die Immobilie in Kaltenkirchen ging an XXXLutz. Alle 800 Mitarbeiter an beiden Standorten wurden übernommen.

Sollen aber womöglich nicht alle bleiben. Bei einer Infoversammlung der Gewerkschaft Ver.di, schreibt Petra Holthusen auf kreiszeitung.de, habe sich deutlich gezeigt: „Die Belegschaft ist wütend und verunsichert. Denn der Personalabbau hat begonnen.“

Hintergrund: Das operative Geschäft ist alleinige Sache von XXXLutz. Und da habe eine Auswertung der Filiale ergeben, dass, „gemessen an den Personalkennziffern von XXXLutz, ein Personalüberhang bestehe“. Das habe auch XXXLutz Unternehmenssprecher Volker Michels auf Nachfrage von krieszeitung.de bestätigt. Und erklärt: Für den Fortbestand des Hauses und damit die Sicherung von Arbeitsplätzen sei „das notwendige wirtschaftliche Gleichgewicht zwischen Personalkosten und Umsatz herzustellen“.

Bislang seien jedoch lediglich „fünf betriebsbedingte Kündigungen“ geschrieben worden. Fünf von 470 Beschäftigten. Um wie viele Personen die Belegschaft insgesamt reduziert werden solle, habe Michels nicht verraten.

Im Arbeitsalltag erlebten die Posthausener „dodenhofler“ unter ihrem neuen Arbeitgeber aber, „dass Kollegen einzeln ins Leitungsbüro zitiert und ihnen Aufhebungsverträge vorgelegt würden“. 24 solcher Fälle seien bis heute bekannt. Zitat: „Der Druck sei immens, sagen sie: Wenn die Betroffenen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ihre Unterschrift verweigerten, werde mit Kündigung gedroht.“

Ob das wirklich so gehandhabt wird, bleibt unbewiesen. Power kommt jetzt erst einmal von der Gewerkschaft, die in Sachen XXXLutz wie gewohnt vom Leder zieht. Mit Argumenten aus der Vergangenheit, die heute eigentlich nicht mehr ganz so ziehen.

„XXXLutz ist nicht Dodenhof. Familie ist nicht mehr – ihr seid jetzt nur noch Nummern.“ So wird Gewerkschaftssekretärin Sandra Schmidt zitiert, bei Ver.di zuständig für den Einzelhandel in Niedersachsen und Bremen. Bei dem österreichischen Handelskonzern handele es sich um einen der „härtesten Arbeitgeber Deutschlands“, der in der hart umkämpften Branche die Strategie des Aufkaufs alteingesessener Möbelhäuser und deren Umstrukturierung zu Lasten der Beschäftigten praktiziere – „rüde Umgangsformen inklusive“.

Das ist mittlerweile sicher nicht mehr so. Aufgeschreckt durch negative Berichterstattung in den letzten Jahren haben die Verantwortlichen bei XXXLutz längst reagiert und betonen mittlerweile bei jeder Übernahme die Vorteile, die auf jeden XXXLutz Beschäftigten zukommen.

Statement im Oktober 2017 anlässlich der Übernahme von Möbel Buhl: „Wie an allen anderen Standorten der XXXLutz Möbelhäuser, bekommen die Mitarbeiter in Fulda und Wolfsburg zukünftig neben einem zusätzlichen arbeitsfreien Tag im Jahr (zum Geburtstag) wahlweise eine Krankenzusatz-, Unfallversicherung oder zusätzliche Altersvorsorge geboten. XXXLutz übernimmt hierfür die gesamten Beiträge. Ein speziell dotiertes Notfallprogramm hilft Mitarbeitern, die Unglücksfälle erlitten haben.“ Das Programm biete zudem noch vieles mehr, wie zum Beispiel spezielle persönliche Einkaufsvorteile.

Über größere Personalreduzierungen in den Buhl Filialen ist derweil nichts bekannt. Und auch Michael Simon, Vorsitzender des Dodenhof-Betriebsrats in Posthausen rudert erst einmal zurück. Spricht zwar von einer „großen Unsicherheit“, wolle das Thema aber klein halten: „Von einer Massenentlassung sind wir weit entfernt“, sagt er laut kreiszeitung.de, und für einvernehmlich beendete Arbeitsverhältnisse seien Abfindungen ausgehandelt worden, die manche Kollegen individuell auch als passende Lösung empfänden.

FOTO: dodenhof Wohnwelt in Posthausen
Anzeigen
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
medienPARK-Homepage