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› Na dann mal los …
30.12.2024 … ins Jahres-Finale. Wenig überraschend war noch einiges los in der Branche so kurz vor dem Jahreswechsel. Großes Lamentieren beispielsweise - nicht nur in Österreich - über das endgültige Aus von kikaLeiner. Kurz zusammengefasst: Es war nicht mehr allzu viel übrig von der einstigen Nummer Zwei im Austria-Möbelhandel. Lange her die Tage, als kika und Leiner annähernd auf Augenhöhe agierten mit dem großen Konkurrenten XXXLutz. Zumindest im Heimatmarkt.

Es war im Jahr 2013, beim Verkauf des stolzen Möbel-Filialisten an die Steinhoff-Gruppe, als kikaLeiner 7.500 Personen beschäftigt hat, mit denen ein Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde.

Und heute? Da werden die verbliebenen kikaLeiner-Mitarbeiter, die für das Desaster sicher am wenigsten verantwortlich sind, von aufgebrachten Kunden mit Kerzenleuchtern beworfen, weil deren Anzahlungen verloren sind und deren Gutscheine nicht eingelöst werden.

Was noch? Koelnmesse. Wiederbelebung der imm cologne. Da haben die Kölner Messe-Manager rund um ihren Chef Gerald Böse doch tatsächlich das Ei des Kolumbus ausgebrütet.

Weil nicht wirklich alle potentiellen Messebesucher unter einen Hut zu bringen sind – die einen wollen „nur“ Möbel kaufen, andere sehen die Messe auch als „Interior-Event“ – hat die Koelnmesse aus Eins kurzerhand Zwei gemacht: Künftig gibt es eine imm cologne für den konsumigen Bereich und eine Hochwert-Show (Seite 6 in dieser Ausgabe).

Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, muss sich weisen. Mit ihrer neu geborenen „interior design days cologne“ (idd), die im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils im Oktober stattfinden soll, setzen sich die Kölner Messemacher zumindest in ein gut besetztes Messeumfeld:

Ambiente Frankfurt im Februar, Salone del Mobile im April, days of Design Kopenhagen im Juni oder Design Days Kortrijk im Oktober um nur einige zu nennen. Die Hochwert-Möbel-Industrie hat immer die Qual der Wahl.

Die anderen können sich dann wie früher, im Januar in Köln zusammenrotten, wo der Möbelkonsum fröhliche Urständ feiern soll. Leicht irritiert waren dabei nicht nur Stammaussteller der Möbel Order Messe Westfalica (M.O.W.), die spontan darüber nachgedacht haben, ob die Kölner Messe-Menschen zufällig oder aus Seelenverwandtschaft bei den Ostwestfalen abgeschrieben haben.

Messetext M.O.W. zum angestrebten Publikum: „Einkaufsverbände, Filialisten und Konzerne, konventionelle Möbelhäuser, SB/Discount-Spezialisten, Versender, Bau- und Heimwerker-Märkte, Onliner – alle, die professionell Möbel vermarkten!“

Messetext Köln: „Die imm cologne richtet sich damit noch gezielter an den internationalen Möbelhandel, darunter Möbelhandelsketten, Einkaufsverbände, Online-Versandhändler und Vermarkterinnen und Vermarkter sowie weitere Fachbesuchende aus der Interior-Branche, die eine breite Käuferschicht ansprechen.“

Für den Konsum könnte also messetechnisch künftig die Post abgehen. Im Januar und im September. Viel zu tun. Aber Spaß muss sein!

Und Welle? Kathrin Erdmann, die Chefin der Welle Holding AG + Co. KG in Paderborn gehört zu den Marktteilnehmerinnen, auf die meine altersbedingte Standardansage „Ihren Vater habe ich gut gekannt“ durchaus zutrifft. Was nicht heißt, dass ich die Aktivitäten der Werner Welle-Tochter nicht immer aufmerksam verfolgt habe, seit sie in Paderborn am Ruder ist.

Negatives fällt mir dazu nicht ein. Und ich denke, dass die aktuelle Entscheidung, Private Equity Kapital in die Holding zu holen, ganz im Sinne ihres Vaters gewesen wäre. Werner Welle war immer Realist, was wirtschaftliche Belange anging.

Was bleibt, sind alle guten Wünsche für einen guten Start ins neue Jahr. Die besinnliche Zeit haben wir ja bereits hinter uns. Bleiben Sie uns gewogen.

Ihr Ralf Hartmann
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