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03.06.2024
… beim Rückblick auf die letzten Wochen, in denen auch in unserer Branche ein Jahresrückblick auf den nächsten folgte, eine Jahreshauptversammlung im Wechsel mit der nächsten Bilanz-Presse-Konferenz absolviert wurde.
Eins fällt auf - und zwar der Gleichklang etlicher Statements zur Lage im vergangenen Jahr und zum Ausblick auf die kommende Zeit. Ein Gleichklang, der sich bei den Aussagen diverser Verbundgruppen erstaunlich oft deckt mit den Bilanzen der Industrie und deren Sicht auf das, was war und das, was kommt.
Umsatzverluste im vergangenen Geschäftsjahr. Wer da nicht mithalten kann, der sollte vielleicht noch einmal genauer hinschauen bei der Analyse seiner Betriebsergebnisse. Umsatzverluste sind normal! Beispiel Einrichtungspartnerring VME: Da belief sich der zentral regulierte Einkaufsumsatz im vergangenen Jahr auf 1,53 Milliarden Euro gegenüber 1,76 Milliarden Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. VME-Hauptgeschäftsführer Frank Stratmann sieht die Ergebnisse der Bielefelder Verbundgruppe als „Zeichen dafür, dass wir auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten unsere Werte hochhalten und eine solide Basis schaffen, auf der wir weiterhin erfolgreich agieren“. Beispiel Der Küchenring: Da waren die Umsätze mit 604 Millionen im vergangenen Jahr gegenüber 694 Millionen zuvor „branchenüblich rückläufig“. Aber von Panik auch hier keine Spur. Im Gegenteil: Es gab eine „erfreuliche Entwicklung im Bereich der Mitgliederzahlen“. So steigerte sich Die Anzahl der Gesellschafter „von 667 auf nun 723“. Beispiel DER KREIS Systemverbund: Hier lag der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr bei 4,81 Milliarden Euro. Beim direkten Vergleich eiert DER KREIS Boss Ernst-Martin Schaible ein wenig herum. Verweist auf das „sehr gute Niveau“ 2021, das gehalten werden konnte. - Dass der vergleichbare Vorjahresumsatz 2022 bei 5,22 Milliarden gelegen hatte – Schwamm drüber. „Erstmals eine Eintrübung“, räumt Schaible immerhin ein. Setzt aber auch auf Optimismus: „Wir betrachten diese Herausforderung als klare strategische Chance, um uns, unsere Branche und den gesamten Markt weiterzuentwickeln …“. Und natürlich hat auch die Europa Möbel Verbund GmbH & Co. KG in Fahrenzhausen Federn lassen müssen: mit 1,62 Milliarden Euro ZR Umsatz lagen die Zahlen gut 10 Prozent unter den Vorjahreserlösen (1,81 Milliarden). Aber auch hier wirft keiner die Flinte ins Korn. Die Geschäftsführer Felix Doerr und Ulf Rebenschütz appellierten an ihre Gesellschafterinnen und Gesellschafter, „gerade jetzt als Unternehmer aktiv zu werden und sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen um gestärkt aus der Krise hervorzugehen“. Die Verbundgruppen blicken also zuversichtlich nach vorn. Nicht anders agieren Lieferanten aus der Industrie. BLANCO meldet ein Umsatzminus von rund 16 % auf 413 Millionen Euro. Hat aber vorgesorgt und maßvoll Personal abgebaut. - Und fürchtet sich nicht. CEO Frank Gfrörer: „Mit einem attraktiven Produktportfolio, gut aufgestellten Standorten und einem klaren strategischen Kurs haben wir das Potenzial, aus eigener Kraft zu wachsen.“ Ebenso die E.G.O. Gruppe, Zuliefer-Firma der Hausgeräte Industrie, die wie BLANCO zur Blanc & Fischer Familienholding gehört. Umsatz 2023: 699,2 Millionen Euro – 13 % unter Vorjahr. Ehrliche Ansage: Die bisherigen Unternehmensstrukturen waren auf eine Milliarde Euro Umsatz ausgelegt. Die Unternehmensgruppe habe folglich Überkapazitäten unterhalten – sowohl in der Produktion als auch im administrativen Bereich. Darauf habe man reagiert, Stellen abgebaut und „geprüft, wo wir Synergien schaffen können“. Ansonsten: Zuversicht! Schließlich noch die Koelnmesse, die aus einem tiefen Tal kommend einen „Fulminanten Aufschwung“ vermeldet. – Anleihe bei ARD-Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni: „Bleiben Sie zuversichtlich!“ Ihr Ralf Hartmann |